Sonntag, 31. August 2014

Life lately

Ist heute wirklich der einundreissigste? August. Ja. Hm. Irgendwie haben wir vom Sommermonat nicht wirklich viel mitbekommen. Fast trotzig haben wir gestern unser erstes Herbstmenü gekocht. So quasi: Jetzt wollen wir auch nicht mehr. Her mit Wild und Spätzli! Der Rückblick fällt dementsprechend lustlos aus. Vorwärts, vorwärts. Nur noch 16 Wochen bis Weihnachten, Leute!


 
Alte und neue Kindheitserinnerungen..

Süsse Rache. Nichts bringt Papa am Tisch so auf die Palme wie Stapelkunst. Dem frönen wir nun halt am Frühstückstisch, wenn der nicht da ist.

Schlechtwetterprogramm auf dem Spielplatz hinter dem Haus


Aussicht vom Balkon. Vis-à-vis im obersten Stock herrscht Ruhe nach dem Sturm. Unsere lieben Studi-WG-Nachbarn halten sich nicht an die Nachtruhe und holen gerne mal morgens um zwei die Stereoanlage auf die Terrasse. Da kommt Stimmung auf! Und die Kantonspolizei an die Tür.

Max-Art. Sobald die Temperaturen über 18 Grad steigen - wir sind heuer schon mit wenig glücklich - verlagern wir unsere Mahlzeiten auf dem Balkon. Die Verwaltung weigert sich, den Terrassenboden zu streichen, was eine Reinigung nach der Fütterung wesentlich vereinfachen würde. Pastasauce, Schokoladenjoghurt, Orangensaft und Brotaufstrich-Rückstände vereinigen sich auf dem hellen Betonboden zu einem wahren Jackson Pollock-Gemälde.











Cedi, nun beinahe 15 Monate alt, wächst und gedeiht. Die halbe Strecke zum Supermarkt bewältigt er mittlerweile lieber an einer Hand, als im Buggy sitzend. Stolz, steht er immer wieder einige Sekunden frei und hält perfekt die Balance. Nur noch eine Frage der Zeit, bis er seine ersten Schritte wagt!

Längst schon schläft er die Nacht durch, höchstens unterbrochen von einem Nürzen hier und Nörzen da, wenn er schlecht geträumt hat, oder der Durst ihn plagt. Garant für die Nachtruhe ist aber nach wie vor der ordentlich angerührte Kakaoschoppen, den wir ihm, kurz bevor bei uns die Lichter gelöscht werden, anbieten. Er erwacht dabei nicht einmal richtig, sondern leert den Schoppen im Halbschlaf, lässt sich - für einmal ohne Meckern - die Zähne danach putzen und taucht wieder ab.

Ungläubig haben wir festgestellt, dass nun auch die 86er Grösse spannt, und die 92er Kiste aus dem Keller geholt. Da Max zu dem Zeitpunkt schon fast zwei Jahre alt war, entsprechen die Klamotten zum Glück der momentanen Jahreszeit. Aber für den Herbst und Winter werden wir aufrüsten müssen. Sind das die Gene der Grosseltern mütterlicherseits, welche durchschlagen? Meine Freundin und ich stellen schmunzelnd fest, dass unsere Kinder mit fast zwei Jahren Unterschied, dieselbe Kleidergrösse tragen!


















Unbemerkt erwischt Cedric die Aromatdose und pudert damit die ganze Umgebung. Erst als es verdächtig nach Glutamat zu riechen beginnt, fällt Mutter der Gelbstich in den Chruseli auf. Ab in die Wanne! 



Mangels Babysitter schnuppern die Buben einen Nachmittag lang Schulzimmerluft. Selten war der Informatikunterricht produktiver! Wer seinen Auftrag erledigt und eingereicht hat, darf wahlweise mit Max auf dem Sportplatz rumkurven oder Cedi in den Schlaf wägele. Spannend zu beobachten, wie eines meiner Mädchen, welches üblicherweise eher zurückgezogen am Rande des Geschehens bleibt, sofort Kontakt zu Max aufnimmt. Die beiden verstehen sich ohne grosse Worte und versinken im Spiel.


Unser Grosser! Jeden Tag überrascht uns Max mit neuen Begriffen und Redewendungen, und versetzt uns mit seinen Gedankengängen ins Staunen. Eifersucht gegenüber seinem kleinen Bruder zeigt er nach wie vor keine. Dafür nehmen wir gerne in Kauf, dass wir zwischendurch ein zweites grosses Baby versorgen müssen, welches geschaukelt und gefüttert werden möchte, nur um sich dann rechtzeitig zum Guetnachtgschichtli oder für andere besondere Privilegien rasch wieder in einen grossen Jungen zu verwandeln...


Ein Sommerschnitt ist fällig! Dem Wunsch nach einer Spiderman-Frisur kommt der Figaro gerne nach: Zwischen den Händen spannt er mit dem Haargel feine Fädchen, welche er auf Max' geschorenes Haupt fallen lässt. Der Effekt ist perfekt genug, dass es Mutter schaudert. Zum Glück sind die Spinnweben nach der ersten Berührung - und spätestens nach der zwangsverordneten, abendlichen Dusche - wieder weg.




Bis nach dem Besuch bei der Tagesmutter Kinderwagen und Wickeltasche im Kofferraum verstaut sind, machen es sich meine Buben vorne gemütlich. 

Cedi packt sofort das Steuerrad und imitiert Motorengeräusche. Sehr zur Freude von Max, der nicht minder autobegeistert die Rolle des Navigators übernimmt. 

Keine Automarke, welche Max nicht schon von weitem einwandfrei zuordnen kann. Und er gerät ganz aus dem Häuschen, wenn er Exoten auf der Fahrbahn wie einen Dodge, einen Bentley oder gar einen Aston Martin erkennt! 

Schon jetzt ist für ihn klar, dass er einmal "viel Geld verdienen will, damit er sich einen Porsche Panamera kaufen kann."
Und ansonsten? Mein Mann arbeitet nun jeden Montag home office-mässig von zuhause aus, was den Wochenbeginn wesentlich entspannen wird. So kann er mir morgens noch helfen, die Jungs und deren Rucksäcke zu packen und ins Auto zu stecken (keine leichte Aufgabe, let me tell you!), damit ich sie pünktlich bei der Tagesmutter abliefern kann. Anschliessend hat er die Bude tagsüber für sich und kann sein Soll erfüllen.

Ich arbeite seit Schuljahresbeginn einen Vormittag mehr und habe den Aufwand, den dies mit sich bringt, gewaltig unterschätzt. Zwar hält sich die Vorbereitungszeit momentan noch in Grenzen, da meine Aufgabe hauptsächlich aus Team-Teaching besteht. Doch zum ersten Mal seit meiner Ausbildung vor fünfzehn Jahren stehe ich überhaupt wieder einmal in einem Kindergarten. In den ersten paar Minuten wird klar: Dieser Beruf wird unterschätzt. Mein zweiter Gedanke: Die Kindergärtnerin ist unterbezahlt. Lieder singen, Bücher vorlesen, Bilder malen und Rotznasen putzen, Herumrennende einfangen, Heulende trösten und Durstige mit Wasser versorgen... Nach vier Stunden mit Kindern, welche noch kaum zehn Minuten auf einem Stuhl sitzen - geschweige denn zuhören - vermögen, setze ich mich erschlagen in mein Auto. Selbst das Radio bleibt auf der Heimfahrt aus. Worauf habe ich mich da eingelassen?

Roll on, September!

Wiederbelebt!

Artomax

Kindermund

"Mmh, Mama, riechst du gut!" "Wonach rieche ich denn?" "Nach... Mama, halt!"

"Wenn ich mal ein Schätzeli hab und wir zusammen ein Baby bekommen, dann bringe ich es hierher zu dir. Dann hat Cedi jemanden zum Spielen!" 

Wir nehmen an einem Wettbewerb teil. Hauptgewinn ist ein nigelnagelneuer Volvo-Kombi. Max' tägliche Frage: "Wann können wir denn jetzt den Volvo abholen gehen?" (Anm. der Red. Das letzte der fünf Teilrätsel - ein Kakuro - war so schwer, dass wir beschlossen haben, unserem Saab noch eine Weile treu zu bleiben...)

Max wuscht in Papis Haaren herum: "Ich schneide deine Haare ab." "Warum denn das?" "Weisst du, ich liebe deinen Geschmack, aber deine Haare sind von vorne bis hinten nicht so schön."

Max diskutiert mit uns, warum wir seine Schnuller besser nicht dem Osterhasen hätten mitgeben sollen: "Dr Grund isch äbe, es git e Ungerschied!"

Während einem akuten Plodderi-Anfall von Sohnemann zoome ich kurz aus und schweife mit den Gedanken ab. Max holt mich unsanft zurück: "Mama? Mama! Hörst du mir eigentlich zu?!"

Marderschaden, wir erhalten während der Reparaturzeit einen Ersatzwagen. Aber was für einen! Das Modell der gleichen Marke ist kleiner, leichter - und spritziger, wie Mama auf der Autobahn mit Vergnügen feststellt. Max kommentiert trocken vom Beifahrersitz: "Ach Mama, weisch: Auch dieses Auto wird einmal alt..."