Kindermund

Max schaut mich nachdenklich an. "Mama, eigentlich wäre ich froh, wenn ich ZWEI Mamas hätte. Die andere hätte schöne, lange, blonde Haare. Das wär doch was?" - Ehm, nei. 

Einmal mehr nistet sich bei uns ein Magendarmkäfer ein. Erst erwischt es den Kleinen und Papa, zwei Tage später liegt Max flach. Ich biete den Patienten pflanzliche Tröpfli an. Die braune und übelriechende Flüssigkeit ist Max im höchsten Masse suspekt. Ich versuche ihn dennoch zu überzeugen und erkläre: "Weisch, die Tröpfli räumen deinen Magen auf." Max guckt mich an, als ob ich den Verstand verloren hätte. "Erklär mir einmal wie das gehen soll OHNE HÄNDE?!" 

Max ist überglücklich. Der Wochenbuchstabe (eine liebgewonnene Tradition aus dem ersten Basisstufenjahr) wird auch in seiner neuen Klasse weitergeführt. Praktischerweise startet Frau Lehrerin mit dem M und bittet alle Schüler, etwas mitzubringen, das mit dem aktuellen Buchstaben beginnt. Es darf auch essbar sein. Wir zählen mögliche Mitbringsel auf, da blitzt es in Max' Augen und er grinst spitzbübisch. "Ich habs! ... Mintenfisch!" 

Max hat einen neuen Tischnachbarn bekommen und erzählt begeistert von der neuen Sitzordnung. Ich frage neugierig: "Und? Wo bist du denn jetzt?" Cedi klärt mich hilfsbereit auf: "In Österreich, Mami!" 

Beim Abholen im Kindergarten nimmt mich die Betreuerin zur Seite: "Wie sagen Sie auf Schweizerdeutsch 'aufhören'?" Ich übersetze. "Und wenn es schneller gehen soll?" Auch da versuche ich auszuhelfen. Nun bin ich aber neugierig, was es damit auf sich hat. "Wissen Sie, wir waren heute mit den Kindern auf dem Karussell. Und waren uns nicht ganz sicher, ob Cedric uns anfeuerte oder runter wollte..."

Die neue Währung bereitet meinem Sohn keine Probleme. Er hats erlickt: "Eigentlich müsste Grossvati die Weihnachtspäckli für uns hier in LINZ kaufen. Da bekäme er viel mehr Geschenke fürs Geld."