Am Martinsfest hat Cedric seinen ersten offiziellen Auftritt. Beim Eindunkeln versammeln wir uns mit Eltern, Grosseltern und Geschwister vor dem Kindergarten und warten auf die Zwerge mit ihren selbstgebastelten Laternen. Nach einer kleinen Aufführung mit Gesangseinlage in der Kirche teilen wir miteinander kleine Brötchen und marschieren anschliessend singend um die Pfarre, einem heissen Becher Punsch entgegen. Nach dem zwanzigsten Rabimmel, Rabammel, Rabumm lässt der Schwung langsam nach, und wir staunen nur noch, wie die Kindergärtnerin den Tross rückwärtslaufend mit der Gitarre begleitet. Unsere Finger sind selbst in den Handschuhen eisig und klamm.
Vor einigen Wochen brachten meine Eltern nicht nur Raclettekäse und Spielzeug aus der Schweiz mit (zum Glück ist der Hype um die singende Maus inzwischen etwas abgeflaut!), auch Zeichenpapier und Malsachen waren unter den zahlreichen Geschenken dabei. Stundenlang können sich Max und Cedi damit beschäftigen und wirken. Am Ende eines Nachmittags ist jeder Quadratzentimeter der Wohnstube mit Kunstwerken zum Trocknen ausgelegt.
Max' Schule hat im Untergeschoss einen Malraum nach Arno Stern (gut erklärt hier) eingerichtet. Einzelne Schüler werden von der Frau Direktorin aus der Klasse geholt und dürfen - ein Privileg! - eine oder zwei Lektionen malen gehen. Im Raum selbst wird nur das Allernötigste geflüstert, ansonsten dürfen die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Die Kunstwerke werden anschliessend gesammelt, aber nie besprochen oder gar kritisiert. Seit Schulbeginn war es Max' grösster Wunsch, für eine Malsession ausgewählt zu werden. Und in dieser Woche war es soweit. Mehr weiss ich darüber leider nicht zu berichten. Mein Sohn hält sich an den Malraum-Kodex, und lächelt nur zufrieden vor sich hin. First rule of Fight Club...
Zweifellos schiessen wir mit der neuen Kamera die besseren Bilder als mit meinem Samsunghandy. Aber wie bereits Einstein feststellte: "Je mehr ich weiss, desto mehr weiss ich, dass ich nichts weiss." Ich halte ein komplexes Instrument in Händen und verstehe noch gar nicht mit umzugehen. Mehrere Studiensemester hatte der Apparat meine Mutter in ihrer Ausbildung in Digitaler Fotografie begleitet. Und die damit produzierten Kunstwerke konnten sich sehen lassen! Ich bin schon froh, wenn ich vor dem Losknipsen merke, dass der Deckel noch auf dem Objektiv oder die SD-Karte noch im Laptop steckt. Weihnachtswunsch: Nikon D90 for Dummies!
Mein Lieblingsmorgenmuffel |
Unser kulinarischer November
Traumhaft luftiger Milchreis mit Kirschenkompott
Zutaten:
- 250g Milchreis
- 1 Liter Vollmilch
- 1/2 TL Salz
- 1 Glas Kirschen im Saft
- 25g Maizena
- Zimt und Zucker
Milch aufkochen und Milchreis einrieseln lassen. Unter ständigem Rühren 25 - 35 Minuten köcheln lassen. Ich stelle für die letzten zehn Minuten den Herd aus und setze den Deckel auf. Die Resthitze genügt fürs Fertiggaren. Je nach gewünschter Konsistenz etwas Vollrahm oder sogar geschlagener Rahm unterheben.
5 Esslöffel vom Kirschsaft mit 25g Maizena verrühren und beiseite stellen. Den restlichen Saft aufkochen, Maizenagemisch einlaufen und aufkochen lassen. Sofort die Kirschen dazugeben, umrühren und abkühlen lassen.
Anrichten und mit Zimt und Zucker servieren.
Auberginenpizza
Zutaten:
- 1 - 2 grosse Auberginen - je nach Hunger
- Tomatensauce, aus dem Glas oder selbstgemacht - je nach Zeit
- 1 Kugel Mozzarella
- Olivenöl
- Kräuter, Salz und Pfeffer
Auberginen in 1cm dicke Scheiben schneiden. Olivenöl mit Kräutern und Gewürzen vermengen und die Auberginenscheiben grosszügig damit einpinseln. Ich verwende gerne ein Kräutersalz und Oregano oder eine Pizzawürzmischung. Auf Backpapier auslegen und im Ofen für 20 - 25 Minuten bei 200 Grad garen.
Anschliessend mit Tomatensauce und gewürfeltem Mozzarella belegen und ca. 10 Minuten überbacken.
Meckernde Kinder auf McDonalds verweisen und die Pizze mit einem Glas Rotwein geniessen.
Pane
con pomodori e cipolle rosse
Quelle: "Brot backen", Dorling Kindersley Verlag
Zum
guten Gelingen benötigt man aromatische, feste, reife Tomaten (...).
Zur Hebung des Geschmacks kann man ein paar sonnengetrocknete, in
feine Streifen geschnittene Tomaten zugeben.
Zutaten:
- 3,5 TL Hefegranulat
- 150ml lauwarmes Wasser
- 500g Hartweizenmehl
- 2 TL Salz
- 500g feste Buschtomaten
- 1 EL Olivenöl
- 2 rote Zwiebeln, halbiert und in feine Ringe geschnittene
- 3TL frischer Oregano, gehackt
- 1 TL getrocknete Chilischoten, gerebelt
1.
Die Hefe über das Wasser streuen, 5min ruhen lassen, rühren und
auflösen. Mehl und Salz zusammen in eine Schüssel sieben, eine
Mulde in die Mitte drücken und die aufgeläste Hefe hineingiessen.
2.
Mit einem Holzlöffel ein wenig Mehl vom Rand in die Hefemischung
rühren, bis eine Paste entsteht. die Schüssel mit einem
Küchenhandtuch bedeckt eine Stunde stehen lassen, bis der Hefeansatz
schaumig aufgegangen ist.
3.
Währenddessen die Tomaten oben einritzen, 1 Minute in kochendes
Wasser geben, mit einer Schaumkelle herausnehmen und häuten, dann
vierteln. Die Kerne mit dem Gallert wegwerfen, das Fruchtfleisch grob
hacken.
4.
Das Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln, Tomaten, Oregano
und Chilischoten hineingeben, bei aufgelegtem Deckel 10 Minuten
köcheln un dann in einer Schüssel auskühlen lassen.
5.
Die Tomatenpaste in den Hefeansatz giessen, das Mehl einrühren, bis
ein weicher, klebriger Teig entsteht. Sollte er zu feucht sein,
esslöffelweise Mehl zugeben.
6.
Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsfläche geben und 10 Minuten lang
kneten, bis er glatt und griffig ist. In eine mit Öl ausgestrichene
Schüssel legen mit einem Küchenhandtuch bedeckt 1 Stunde gehen
lassen, bis er sein Volumen verdoppelt hat. Den Teig abschlagen,
danach 10 Minuten ruhen lassen.
7.
Den Teig zu einem runden Laib formen, auf ein mit Öl ausgestrichenes
Backblech legen und zugedeckt erneut 35 - 45 Minuten gehen lassen,
bis er sein Volumen verdoppelt hat.
8.
Im vorgeheizten Ofen 45 Minuten backen, bis die Kruste goldbraun ist
und es hohl klingt, wenn man gegen die Unterseite des Brotes klopft.
Auskühlen lassen.
Der Backaufwand war zwar enorm, der daraus resultierende Brotlaib aber ebenso. Einen Teil haben wir gleich eingefroren, den Rest am nächsten Tag zu einem Käsefondue gereicht. Der Geschmack war am zweiten Tag noch intensiver. Dennoch würde ich beim nächsten Mal noch mehr Tomate einarbeiten. Sowohl getrocknet wie auch als Püree.
Herzhafte Linsensuppe
Quelle: Spicey Spoonful
Zutaten
- 400g Linsen
- 500ml Gemüse- oder Rindsbouillon
- 1 Bouillonwürfel (Gemüse oder Rind)
- 500ml Wasser
- 1 kleine Zwiebel, fein gewürfelt
- 2 Karotten, grob gewürfelt
- 1 Selleriestange, fein gewürfelt
- 1 grosse Kartoffel, festkochend, grob gewürfelt
- 400g Dosentomaten, gehackt
- 3 Knoblauchzehen, gepresst
- 1 Lorbeerblatt
- 1/4 TL Salz
- 1/8 TL Kurkuma (Gelbwurz)
- 1/4 TL gemahlener Koriander
- 1/4 TL schwarzer Pfeffer
- 1/4 TL Cayenne Pfeffer (optional)
Linsen gründlich zwei- bis dreimal unter fliessendem Wasser waschen
Alle Zutaten vermengen und im Crockpot auf LOW 5 - 6 Stunden köcheln lassen. (Geht auch in einem normalen Kochtopf mit kürzerer Kochzeit.)Chicken Pie - in weitgefasster Anlehnung an das Britische Vorbild. Putengeschnetzeltes an einer selbstgemachten Champignons-Rahmsauce, bedeckt von einer Blätterteighaube. Dazu Nichtganzsotrockenreis und gedämpfter Blumenkohl. Und für Mami und Papi einen stilechten Hendrick's mit frisch gemahlenem Pfeffer und Gurke. Voilà.
17 Wochen und null Tage - ich vermisse:
#5 das Gewusel im Shoppy-Migros an einem Samstagvormittag
#4 Sprechen zu können, wie mir der Schnabel gewachsen ist (äuä!)
#3 das Weihnachtsfenster vom Loeb
#2 Claudia, Sarah, Andrea, Fabienne, Mary, Karin, Valeria, Irma und Simona
#1 meine Familie
17 Wochen und null Tage - Dinge, die ich nicht mehr hergeben möchte:
#5 Pufuletti und Haubi's Salzstangen
#4 österreichische Medikamentenpreise
#3 meinen Mann täglich gut gelaunt zur Arbeit fahren zu sehen
#2 der gewaltig gewachsene Wortschatz meiner beiden Söhne
#1 Herzlichkeit und Offenheit, und die unkomplizierte Hilfsbereitschaft der Linzer
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