Der Nachtzug aus Zürich wird schon um 6 Uhr in der Früh eintreffen, dementsprechend aufgeregt sind beide Buben am Vorabend und mögen kaum einschlafen. Der Wecker ist auf 05:30 gestellt, das Brot gebacken und der Frühstückstisch eingedeckt. Alles ist für den ersehnten Besuch bereit!
Als ich frühmorgens erwache, werfe ich einen Blick aufs Natel um zu schauen, ob es sich lohnt, mich nochmal umzudrehen. Die Nachtruhe ist jedoch abrupt beendet als auch der zweite ungläubige Blick bestätigt: Es ist bereits 5:44! Wir haben verschlafen, der Radiowecker ist stumm. (
Cedric und Max sind völlig aus dem Häuschen und finden es unmöglich, dass sie nach dem Frühstück wie immer in den Kindergarten und die Schule fahren müssen. Viel lieber hätten sie mit Hannah weitergespielt und sich gegenseitig erzählt, was man alles verpasst hat!
Es hilft alles nichts, Zeit sich anzuziehen! |
Die zwei mögen sich gar nicht verabschieden. Man hatte sich doch gerade erst wiedergefunden! |
Während Michael Cedric in den Kindergarten bringt und dann seinen eigenen Arbeitstag beginnt, wandern wir Grossen mit Hannah zum Bus. Wir freuen uns auf einen Städtlibummel durch Linz! Hannah braucht neue Winterschuhe, und ich hole mir beim Fotografen Stephan Tipps für meine neue Kamera.
Bei Kakao und Kaffee wärmt es sich besonders gut auf! |
Nachwuchsfotograf Cedric lässt sich die Nikon erklären. |
Wo ist das verflixte Spaghettisieb geblieben? |
Spaghettiplausch ist angesagt. Speck, Tomaten, Rahm und Käse stellen sicher, dass die Meute satt wird. |
Schrecksmoment beim Einchecken im Hotel: Hannahs Familie ist laut Computer gestern schon zur Anreise erwartet worden. Der Buchungsfehler stellt sich aber als Glücksfall heraus: Sie werden kurzerhand in die Präsidentensuite des Hotels einquartiert! Hannah geniesst das Bad im Jacuzzi, die Eltern die Aussicht vom siebten Stock, das Kingsize-Bett und das ebenfalls offerierte Frühstück.
Leider macht der Drache in der Pöstlingberggrotte bereits Winterschlaf. Zum Trost unternehmen wir eine kleine Stadtrundfahrt mit der Eisenbahn. Die Wagons sind vorgeheizt, so lässt sich die Schnee-Regenschauer gut überstehen! Wir bleiben fast die einzigen Passagiere. Ganz andächtig hören die drei Kinder vor uns der virtuellen Führung zu. Cedric dreht sich empört nach hinten zur Elternbank um und hält den Finger auf die Lippen, als wir uns erdreisten dazwischen zu kommentieren. Pssscht!
Das Wetter ist garstig kalt geworden. Und inzwischen hängt nicht nur den Kurzen der Magen in den Kniekehlen. Zeit fürs Mittagessen! Cedric schnappt sich die Kamera und dokumentiert, bevor er wenige Minuten später seinen heissen (!) Kakao über Mamas Hose giesst. Die drei Deziliter klebrigsüsse Milch saugen sich in meiner Jeans fest, und kühlen dort sehr schnell auf Raumtemperatur ab. Der anschliessend geplante Museumsbesuch wirkt unter den neuen Umständen plötzlich nicht mehr so verlockend.
Nach einem entspannten Nachmittag daheim, überlassen wir die Zubereitung des Abendessens der "Commedia di Pasquale" auf dem Froschberg. So können wir die letzten Stunden gemeinsam geniessen, bevor der Nachtzug unsere Freunde wieder in die Schweiz bringt. Auch das dritte umgekippte Wasserglas tut der Stimmung keinen Abbruch. Die grossen Buben fachsimpeln bei einem Geschicklichkeitsspiel, während auf der gegenüberliegenden Tischseite seriell Pokémon gemalt wird. Cedric verschenkt die Zeichnungen im ganzen Restaurant und vergisst dabei auch den Pizzaiolo nicht.
Nur ungern lassen wir die drei gegen elf Uhr abends ziehen. Vielen lieben Dank für das schöne Wochenende, die spendierten Mahlzeiten und die leckeren Mitbringsel von Zuhause. Wir freuen uns auf Wiederholung bei wärmeren Temparaturen. Dann ist auch der Drache nicht mehr vor uns sicher!
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