Dienstag, 10. Dezember 2013

Sternstündchen

Max liegt im Bett, einen Nuggi in jeder Hand, der dritte steckt im Mund. Ich fülle seine Nachtflasche mit frischem Wasser und setz mich anschliessend für ein Guetnachtliedli auf die Bettkante. Ich streiche ihm liebevoll über den Kopf. Hinter dem Nuckel nuschelt es hervor: "Wow, Mama. Bist du aber lnschblsch." Ich strahle, richte mich etwas gerader auf und korrigiere: "Ich versteh dich so schlecht, nimm den Nuggi zum Sprechen bitte raus." Max gehorcht prompt und wiederholt: "Wow, Mama. Bist du aber gross!" ... Ach so. Joah.
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Wenn Max seine Sätze beginnt mit: "Weisch no?" oder "Als ich noch ein Kind war..." Jöh!
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Die Bilder kommen endlich an die Wand. Max hält Cedric empört die Ohren zu, weil dieser wegen Papas Bohrerei weint. "Hör auf, Papi! Du machst ihm doch Angst!"
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Ich puste Cedi rabenmütterlich ins Gesicht, weil er dann so zuckersüss mit den Wimpern klimpert und vergnügt gluckst. Max protestiert: "Aber Mami, der ist doch nicht heiss!" 
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Auf der Küchenablage liegen zwei Schwingbesen, Max wundert sich. Einer war für die Suppe, mit einem zweiten habe ich multitaskmässig Cedis Griessbrei angerührt. Der kleine Klugscheisser konstatiert meine Erklärung mit hochgezogener Augenbraue: "Ah, clever!"
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Tatzeit: Abendessen. Tatort: Esstisch. Tatwaffe: Gemüsebrei. Es landen unglaubliche Mengen an orangfarbener Pampe auf Latz, Tisch, Mama... nur nicht im Magen. Gäbs Apfelmus, sähe die Sache wahrscheinlich anders aus. Als Cedi auch noch anfängt, mit Wonne zu blubbern, und mir den Rüeblikartoffelmix ins Gesicht zu spucken, reisst mir der Geduldsfaden. Ich schimpfe in ernstem Ton - aber durchaus altersgerecht - mit meinem Jüngsten, worauf Max ihn ritterlich in Schutz nimmt: "Aber Mami, das ist doch ein Bébé!"

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