Freitag, 15. Mai 2015

Magic Max

Seit etwa einem Jahr sieht Max auf allen Bildern aus wie ein Elektroschock-Patient. Beinahe steht zu befürchten, dass eine der Grimassen einmal hängen bleibt. Das geht soweit, dass Max auf den Zuruf "nun, guck doch mal NORMAL! Entspannt. EntspanntER!" das herrlichste Gesichtsballet aufführt. 

Proudly presenting: 







 








Was? Nicht gut?! 

Und so?




Na, also. Geht doch! 

Donnerstag, 14. Mai 2015

Life lately

Den Frühlingsputz überspringen wir heuer mit mässig schlechtem Gewissen und machen dafür Frühlingskosmetik: Seifen- und Zahnpastareste im Gästebad entfernen, Staubsaugen bis hinters Sofa, Dunstabzugshaube entfetten und Nachttischschublade ausmisten. Ich bin schon mit wenig zufrieden.



Als es vor Ostern endlich wärmer wird, setzen meine Männer auf dem Balkon Himbeeren, Cherrytomaten, Peperoni und diverse Kräuter. Wir sind allerdings etwas aus der Übung. Während der allseits beliebte Basilikum wie jedes Jahr vor sich hin serbelt (wir lernen es nie und stellen ihn immer wieder optimistisch vor den Eisheiligen ins Freie - selber schuld!), gedeiht der (von Mutter) verhasste Peterli prächtig. Sehr zur Freude des Grossen Gärtners, der das Übelkraut entgegen dem Willen der Küchenfee gepflanzt hat. Mehr als Tellerdeko wird daraus garantiert nicht!


 Spaghettiplausch!


Regenwetterprogramm. Ganz in unserer Nähe hat ein Indoorspielplatz seine Zelte aufgeschlagen. Bis jetzt hatte ich mich immer gewehrt, den teuren Eintritt zu bezahlen. Aber die Regentage schlagen aufs Gemüt. Wir müssen raus und zwar dringend! Auf zwei Stockwerken toben sich meine beiden Buben den ganzen Nachmittag lang aus, fahren Bobbycar und Trettraktor, tauchen in den Bällepool, rutschen die Bobbahn hinunter und mampfen das angebotene Popcorn. Die Zeit verfliegt im Nu! Nur mit Mühe bekomme ich die zwei anschliessend ins Auto. Das werden wir bestimmt wiederholen. 


Cedrics Wortschatz wächst von Tag zu Tag, so auch Max' Geduld mit dem Jüngeren. Die beiden Brüder sind zu einem unschlagbaren Team zusammen gewachsen. Cedric fällt es inzwischen aber auch leichter, sich von seinem grossen Bruder zu lösen und alleine zu spielen oder das Kinderland ohne Max zu besuchen, wenn dieser in der Spielgruppe weilt. Kostbare Verschnaufpausen für Mama!










Mittwoch, 13. Mai 2015

Kindermund


Abendessen auf dem Balkon. Cedi bietet mir ein Wursträdchen mit seiner Gabel an. Max warnt: "Achtung, das hatte er schon im Mund!" Ich bleibe gelassen. "Cedi war mal in meinem Bauch. Das macht mir doch nichts aus."
Zehn Minuten später ist die Konversation bereits vergessen. Max fragt scheinheilig: "Mama, war ich auch einmal in deinem Bauch?" "Ja, natürlich", antworte ich erstaunt. Er hält mir seine Gabel mit einem vorgekauten Bissen hin. "Dann kannst du das ja problemlos essen."

"Mama, soll ich meine Nervensäge ausschalten?"

Sonntag, 10. Mai 2015

Happy Mother's Day!

Mameli,

Was ich dir immer schon sagen wollte: 

Du bist wunderschön! 
Auch wenn mich das Veröffentlichen deiner Bilder höchstsehrwahrscheinlich mein Erbe kosten wird: Keine Frau kommt an dich heran. Du bist und bleibst die Allerschönste für mich - ungeachtet von Lichteinfall und Kleidergrösse. Die Tatsache, dass man Vater schon eine ganze Kamelkarawane für dich angeboten hat, bestätigt die These. Und dass du den Handel abgelehnt hast, rechne ich dir hoch an.


Danke! 
Kann man nicht oft genug sagen. Danke, dass du mir gezeigt hast, wie man vergibt, sich in Geduld übt und gut anzieht. Danke, dass du mich gelehrt hast, an mich zu glauben und helle von dunkler Wäsche zu trennen. Danke, dass du jederzeit für mich da bist. Danke, dass du es verstehst, einen Kaktus zu umarmen und dass du dir jedes "ich habs dir ja gesagt" verkneifst. Danke, dass du keinen Geburtstag und kein Jubiläum vergisst, und immer die erste bist, die gratuliert. Danke, dass du stets mild, gütig und grosszügig bist.




Wie lautet nochmal dein Rezept für Omeletten/ Kartoffelsalat/ Gigot...?
Niemand kocht wie du. Keiner kriegt den Milchreis so sämig, die Omeletten so rund und den Lammbraten so zart hin wie du. Ich sollte endlich einmal die Mengenangaben aufschreiben. Aber noch lieber rufe ich dich immer wieder an und lasse mir die Rezepte erklären. Dank dir isst mein Mann Birchermüesli, Hörnli, Ghackets & Apfelmus, probiert Milchreis und wagt sich sogar an den Fenchelgratin. Eine Auszeichnung!


Erzähl mir nochmal davon, als...
... du Papa kennen gelernt hast.
... ihr mit Grosi und Grossätti den Eiffelturm gesucht habt. 
... ihr auf Korsika eine Tarantel in der Jackentasche gefunden habt. 
... Papa bei den zukünftigen Schwiegereltern Vermicelle essen musste. 
... ihr geheiratet habt.
... ich geboren wurde. 
... du mit einem Babyfoto von mir einen Wettbewerb gewonnen hast.
... ihr euch ein Geschwisterchen für mich gewünscht habt. 
... ihr umgezogen seid. 
... ich grüne Bohnen probiere musste.
... ich mich wie Papa rasieren wollte und dabei grauenhaft in den Finger schnitt. 
... ich wissen wollte, wie ein Lötkolben funktioniert.
... ich Magendarmgrippe hatte und zwölf Tage lang nichts essen konnte.
... wir gemeinsam durch Irland gereist sind, und mein Bruder und ich danach nicht mehr in getrennten Betten schlafen wollten.
... ich auf einem Pfadiausflug verunglückt und nicht am vereinbarten Treffpunkt erschienen bin. 
... ich wegen einem Missgeschick im Handarbeiten fast meinen Finger verloren hätte.
... ich meine erste Zahnspange bekam. 
... ich wegen Liebeskummer nächtelang nicht schlafen konnte.  


Es tut mir leid. 
Widerworte, Konfrontation, Nullbockphase, Schwindeleien, Streit und Rebellion... Es hat einige Jahre gedauert, bis ich verstanden habe, welches Höchstmass an Geduld und wieviel Liebe nötig war, um einen pubertierenden Teenager zu bändigen.  Es ist nicht einfach, ruhig und gelassen zu bleiben, wenn der eigene Nachwuchs alles ätzend und doof findet, alles besser weiss und seine eigenen Kinder einmal ganz anders erziehen wird. 


Ich verzeihe dir. 
Manchmal habe ich mir gewünscht, du hättest für mich Partei ergriffen und mich in Schutz genommen. Mich einmal hinters Steuer gelassen und mehr Vertrauen in mich gehabt. Vor allem aber wünschte ich mir, du hättest mir die Dauerwelle und den neonfarbenen Skianzug ausgeredet.



Ich bewundere, wie ...
... geduldig du auf den richtigen Moment warten kannst.
... tapfer du bist und deine Schmerzen erträgst.
...  du nein sagen kannst. 
... du ein Auge für alles Schöne und Harmonische hast. 
... du Momente und Stimmungen in Bildern festhältst. 
... du vergeben kannst. 
...  ehrlich du bist. 
... sehr du auf Menschen eingehst.
... überzeugt du deine Ziele und Träume verfolgst. 
... du deinen siedendheissen Kaffee mit dem Löffel in der Tasse trinken kannst, ohne dir ein Auge auszustechen. 

Halt mich fest.
Wissenschaftler haben festgestellt, dass ein Telefongespräch mit der eigenen Mutter oder eine Umarmung mit ihr mehr Stress reduziert, als eine Yoga-Lektion oder ein Stück Schokoladenkuchen. Auch mit sechsunddreissigeinhalb Jahren bin ich nicht zu alt, um in einer Umarmung wortlosen Trost und Verständnis von dir zu erhalten. Rührend auch mit anzusehen, wenn dir meine Buben entgegen und in die Arme fliegen!


Du hattest recht! 
 - "Sei grosszügig. Es kommt alles zurück."

- "Wenn du nichts Nettes zu sagen hast, sag lieber gar nichts."

-  "Es wird von allem probiert."

- "Und wenn es alle anderen so machen... Wir nicht!"

- "Zieh dir immer frische Unterwäsche an. Für alle Fälle..." 

- "Nimm immer eine Jacke mit."

- "Auch wenn dus jetzt noch nicht glaubst, es geht vorbei."

- "Wenn du dir etwas ganz fest wünschst, dann geht es auch in Erfüllung."

- "Kinder werden so schnell gross!"

- "Schreibe nicht, wenn du emotional bist. Geschriebene und versandte Worte kannst du nicht zurücknehmen."

- "Mir ist egal, wer damit angefangen hat. Hör DU auf damit." 

- "Geh zur Toilette, bevor du das Haus verlässt."

- "Jede Farbe wirkt billig neben schwarz."




Alles Liebe und Gute zum Muttertag!




Donnerstag, 7. Mai 2015

Cedric - kurz vor zwei



 

  (Photos by Grosi Susanne)
  • 100 Wochen
  • 10 Kilos
  • 50 cm
  • 9 Kleidergrössen
  • 16 Zähne
  • 12 Schnupfen
  • 1 Bronchitis
  • 2 Besuche im Kindernotfall
  • 4 Stürze vom Tripptrapp
  • 2 Haarschnitte 
  • 3 Nachttischlämpchen, Glas, Ikea Knubbig, Artikelnummer 002.215.96
  • 2 eingeklemmte Finger 
  • 1 Brandblase
  • ...  
Wer behauptet, die zwei Jahre seien im Flug vergangen, lügt oder war nicht dabei. Jede einzelne schlaflose Nacht steckt uns noch in den Knochen. Jede Sorge, jedes tröstend gesungene Lied, jeder Schreck bei einem Sturz oder Kummer, wenn die Kleinen krank waren. Allerdings bleiben ebenso unvergessen die unzähligen Umarmungen, Schlabberküsse und Schmusestunden. Jede Lach- und Kitzelattacke, jeder innige Moment zwischen zwei Brüdern unbeobachtet beobachtet. Jedes Gramm eines schlafenden Kindes auf dem Arm, jeder Atemzug, jedes Lächeln, jedes neu gelernte Wort, jedes "sssi" als Dankeschön. Vorallem aber jede Bezeugung von Herzen: "Ig o!" auf ein geflüstertes "Ig ha di gärn".
  (Fotos by Grosspapi Franz)

Cedrics Wortschatz mit 23 Monaten - ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
  • zessä (= zu Essen = Ich habe Hunger!)
  • dessä (= Dessert, bitteschön)
  • ssii (= Merci! Damit kontestiert er auch ein Niesen. Gesundheit! Merci! You see?)
  • inguii (= Pinguin)
  • Pappu (= Papa)
  • Mami ( = Mama)
  • Maff! (= Max)
  • diida (= Darvida-Cracker)
  • diido oder düüdaa (= Sirenenfahrzeug)
  • gaggo (= Kakao bzw. alles Flüssige)
  • da dii (= mit untermalendem Fingerzeig --> da drii - hier rein)
  • gagi (= einmal Wickeln, bitte)
  • Drea (= Andrea)
  • Uueh (= Schuhe, meist verbunden mit dem nachdrücklichen Wunsch, nach draussen zu gehen...) 
  • Uess (= Fuss)
  • bobo, weh, aua (= irgendwo schmerzts oder er erinnert sich an einen Vorfall)
  • nei, nei, NEI! (= ziemlich selbsterklärend, variiert je nach Tonfall und Lautstärke in Dringlichkeit)    
  • Nane (= Banane)
  • dü (= drü, berndeutsch für "drei")
  • mou! (= doch!)
  • iiu (= berndeutsches "ja")
  • gäu! (= siehste!) 
  • Yannis, Elia, Lia, Nina, Cico, Mia ... (= Spielgefährten)
  • Outo (= Auto)
  • tuue (= zu, geschlossen - meist eine Aufforderung)
  • häufe (= helfen)
  • ufe, abe, use (= hoch, runter, raus)
  • Ig o! (= Ich auch! bzw. Ich will auch!) 










Und zwei Sekunden später machte es "platsch"...