Montag, 1. Dezember 2014

Max - viereinhalb





Herrliche Aussichten vom Rosengarten! Einige Monate sind seither vergangen. Es ist um einiges kühler geworden. Max hatte sich zum vierten Geburtstag einen Feldstecher gewünscht und wurde gleich doppelt beschenkt. Das günstige Modell ist nun jederzeit dabei - die teurere Luxusausführung wird nur in elterlicher Begleitung in Betrieb genommen. Verrückter, lieber Götti!



Auch wenn manchmal die Fetzen fliegen: Der eine kann nicht ohne den anderen. Max hat mühelos die Rolle des älteren Bruders und die damit verbundene Beschützerfunktion übernommen. Gelegentlich muss er daran erinnert werden, dass er das Schelten/Mahnen/Kontrollieren den Eltern überlassen darf. Uns ist wichtig, dass die Brüder - werd ich die Aussage in ferner Zukunft bereuen? - Verbündete werden. Nie hatten mein Bruder und ich eine stärkere Allianz, als wenn es darum ging, sich GEGEN die Eltern durchzusetzen. Max entdeckt aber Cedric auch als Spielkamerad und Co-Architekt bei Legoburgen, als Helfer beim Aufräumen und Komplize für jegliche Streiche. Manchmal scheitert allerdings Max' Diplomatie und Geduld an der Sturheit des jüngeren Bruders. Geht etwas nicht nach dessen Willen, stellt sich Cedric wahlweise mit dem Gesicht zur Wand oder kauert kopfvoran auf den Boden, ballt die Fäustchen und würgt die allertrotzigsten Tränen hervor.



Es ist nicht leicht für einen Vierjährigen, Vorbild und Vorreiter zu sein. Max nervt sich, wenn er für sich etwas Malen oder Basteln möchte, und ihm Cedric nicht von der Seite weicht. Da ist es an uns Eltern, Zeit und Raum für die individuellen Bedürfnisse zu schaffen. Meistens dauert es ja nicht lange, bis die zwei wieder die gegenseitige Gesellschaft schätzen. Als Mutter geht mir das Herz auf, wenn ich beide Buben hinten im Kinderzimmer plaudern und kichern höre. Die Momente geniesse ich in jeder Hinsicht. Endlich läuft nicht mehr das ganze Unterhaltungsprogramm über mich!
























Eine gestrickte Überraschung vom Onkel: Der dunkelblaue Pulli mit dem beeindruckenden Zopfmuster kommt in den Herbstferien das erste Mal zum Einsatz. Max trägt ihn stolz und erzählt jedem, von wem er das Kunstwerk bekommen hat.



Auf der Rückfahrt aus dem Engadin sind wir einmal mehr froh um den Reboardersitz. Die beiden Brüder sind einander zugewandt und verkürzen sich gegenseitig die Zeit. Wie praktisch, wenn Max nun den verlorenen Schnuller fischen und Cedric mit kleinen Leckerbissen füttern kann. "Mami, er ist so SÜSS! Er sperrt immer den Mund auf und sagt 'aaaaaah', wenn er mehr will!"





Ich kann kaum glauben, dass wir inzwischen bei Kleidergrösse 110 angelangt sind. Max hat eine klare Vorstellung davon, was ihm gefällt und was er tragen möchte. Noch stimmt das glücklicherweise mehrheitlich mit Mutters Ideen überrein.
Seitennotiz: Kürzlich bin ich über einen Blog von Pädagogeneltern gestolpert, welche ihre Tochter im Geiste Maria Montessoris aufwachsen lassen. Im Kleiderschrank (fein säuberlich aufgeräumt! Das schaffe ich nicht mal an einem guten Tag, wenn Cedric NICHT in den Schrank klettert und alle Klamotten ausräumt, damit er mehr Platz zum spielen hat...) hängen diverse Fotos von Wetterlagen, die dem Kind helfen, die richtige Wahl zu treffen. Nachdem ich die Bilder der kindgerechten Wohnungseinrichtung betrachtet hatte (die winzigen Stühlchen, die Geschirrtuchhaken einen Meter über Boden zwecks selbständiger Erreichbarkeit, der Arbeitsplatz mit kindersicheren Messern, der Garten mit selbstgezogenen Erbsenstauden, die Zwergenbadewanne, die drei Holzspielzeuge aus nachhaltiger Forstwirtschaft im geflochtenen Korb!), löschte ich erst den Browserverlauf und schmierte dann meinen Buben trotzig ein Zvieri-Nutellabrot auf dem Esstisch, der noch deutliche Spuren des vergangenen Mittagessens zeigte, und liess sie anschliessend mit Duplo-Piratenschiff und Tiptoi-Stift spielen.



Max interessiert sich seit neustem stark für Buchstaben und Zahlen. Er entziffert bereits locker das halbe Alphabet. Er weiss genau, aus welchen Buchstaben sich sein Name zusammensetzt und "liest" überall Markennamen (wobei er wohl eher meisterhaft die Logos wiedererkennt). Mit "was steht denn da?" erfragt sich Max Zusammenhänge und hat ein erstaunliches Gedächtnis dabei!


 
 
Interview mit einem Vierjährigen 
(die Antworten sind authentisch, unbearbeitet und kommen wie aus der Pistole geschossen):   
  • Was ist deine Lieblingsfarbe? - Rotweissschwarz 
  • Was ist dein Lieblingsspielzeug? - Meine Autos.  
  • Welche Frucht magst du am liebsten? - Banane. 
  • Was ist deine liebste Fernsehsendung? - Alles auf dem KiKa. 
  • Was isst du gerne zu Mittag? - Nudeln. 
  • Als was verkleidest du dich am liebsten? - Als Prinzessin. 
  • Was ist auf deinem Lieblingsshirt? Ein T-Rex. 
  • Welches ist dein Lieblingsspiel? - Rammerhammer. 
  • Was schnaust du am liebsten zwischendurch? - Gummibärchen.  
  • Welches Tier magst du am liebsten? - Reh.  
  • Dein Lieblingslied? - "Hooked on a feeling" 
  • Dein liebstes Buch? - Donald Duck 
  • Wer ist dein bester Freund? - Cedric. 
  • Welches Müesli magst du am liebsten?  - Schokoflocken. 
  • Was machst du am liebsten draussen? - Schaukeln.  
  • Dein Lieblingsgetränk? - Wasser.  
  • Welcher ist dein liebster Wochentag? - Der Sarah-Tag.  
  • Womit schläfst du am liebsten ein? - Mit Guido (Stoffhund). 
  • Was möchtest du einmal werden? - Gärtner.  
  • Was kannst du besonders gut? - Kuchen backen und tanzen.  
  • Wovor fürchtest du dich? - Vor Gespenstern.  
  • Wer ist die coolste Person überhaupt? - Ich.  
  • Was sagt Mami immer zu dir? - Max, geh weg! 
  • Was sagt der Papi immer zu dir? - Diese Lampe ist kaputt, Max.

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