Sonntag, 26. Januar 2014

Januarloch

Seit einer Erkältungswelle über Weihnachten und Neujahr ist unser liebgewonnener Schlafrhythmus futsch. Der Kurze scheint komplett durcheinander, hangelt sich nachts ebenso verzweifelt von Schoppen zu Schoppen wie wir, und wenn einer von uns anderthalb Stunden am Stück Schlaf kriegt, ist das viel. Erst in den vergangenen Tagen pendelt sich ganz langsam wieder die Mitternachtsmahlzeit ein, welche garantiert, dass Mama und Papa bis sieben Uhr durchschlafen können. Erstaunlich am Ganzen: Max, welcher sich mit Cedi ein Zimmer teilt, bekommt von all dem nichts mit und schlüpft gegen acht munter und erholt unter unsere Bettdecke.

Der ungewollte Schlafentzug hat mitunter unlustige Konsequenzen: Randsteine scheinen ungewohnt hoch, Türrahmen schmaler als sonst, der ohnehin nicht grosszügig bemessene Parkplatz toleriert nicht die kleinste Unachtsamkeit (Zollwert: ein Aussenspiegel. Das macht auch bei einer aktiven Automarke keinen Spass. Wer Saab fährt, braucht aber wahrlich Humor, was auch der lokale Garagist bestätigt. Sein Lösungsvorschlag, da ein Ersatzspiegel sich europaweit nirgends mehr auftreiben lässt: Einen Toyota kaufen.)

In der Hektik zwischen dampfenden Töpfen und heulenden Kindern schneide ich mir grauenhaft mit der Küchenschere in die Hand. Die mobilisierte Nachbarin übernimmt die Erstversorgung und offeriert dazu grosszügig Schokolade. Für den Blutdruck, versteht sich.

Organisation, Merkfähigkeit, Konzentration, Fokus und Zielstrebigkeit... Alles Fremdwörter, da ich mangels Schlaf nur noch auf einen Bruchteil meiner Hirnleistung Zugriff habe. Die interessanten Bereiche scheinen alle passwortgeschützt und nicht abrufbar. Internal Error, 404 page not found, 503 service unavailable, bitte rufen Sie später an. Das weckt liebevolle Erinnerungen an einen vergangenen Vorgesetzten, welcher die Schwangerschaftsmitteilung quittierte mit: "Und bist du erstmal Mutter geworden, wirst du völlig verblöden." Im Gegensatz zu ihm, versteh ich nun auch weshalb.

WENN die kleinen Scheisserchen aber einmal schlafen, dann wird höchstens mal ein wenig uuliidig gezuckt, sobald die Kamera aufblitzt. Sind sie nicht allerliebst, unsere Engelchen?






Fajita-Night!


Einmal vier-, einmal fünfunddreissig... Die Wintergeburtstage von Papa und Mama sind vorbei. Das Geschenk für meinen Mann: Einen Saucen-Kochkurs in der Kochschule "La Cuisine" in Zürich! Meine Eltern hüten für eine Nacht die Kinder, und wir montieren erst die Kochschürze und dann Rotweinsaucen.






Fazite des Abends:
  • Willst du eine gute Sauce kochen, kommst du um einen Fond nicht rum.
  • Fleisch lässt sich wunderbar vorbereiten: Anbraten, auf Gitter auskühlen lassen, vor dem Anrichten in die heisse Sauce geben... Himmlisch zart! 
  • Mit Butter wird alles besser. 
Spannend auch die Teilnehmer und die in jeder grösseren Gruppe zu findenden Charaktere. Da gibt es den Überkommunikativen ("Dem Dialekt nach nicht aus der Gegend, he?" gefolgt von jovalem Schulterklopfer und bellendem Lachen.), den Streber ("Wie schreibt man 'sautieren'?), den Besserwisser ("Ich dachte immer 'weisse Sauce zu weissem Fleisch?'", die Divorcée ("Sind alle Rezepte für vier Personen berechnet?"), das Pärchen ("Wir müssen unbedingt den letzten Zug erwischen. Wegen den Kindern...") the socially awkward ("...") , den Sohn (Lacoste-Shirt mit aufgestelltem Kragen, Seitenscheitel und Rolex: "Wo kann ich hier eine rauchen?"), die Ökotante ("Ist das Biofleisch?"), und natürlich den gutgelaunten Pensionär ("Wissen Sie, meine Frau hat mich ja hier angemeldet. Damit sie mal ihre Ruhe hat, wahrscheinlich!")...

Auf den letzten Zug hats gereicht, die Galle hat sich erholt und die Rezepte sind eingeordnet. Nun fehlen nur noch die Testesser!

1 Kommentar:

  1. Zum neuen Toyota:
    Frag mal bei einem Autoabbruch nach, dann kannst du den Saab vielleicht doch noch behalten ;-)
    Als ich noch Auto gefahren bin, habe ich Ersatzteile wie Spiegel, Rücklichter und so immer beim Autoabbruch gekauft. Günstiger ist aber genauso tauglich wie neu. Die Firma Truniger in Rickenbach hat ein Lager mit 10000en von Ersatzteilen. Nein, ich bin weder Teilhaber noch verwandt oder sowas. Einfach so als Tip, vielleicht nützt es Dir etwas?
    Gruss vom Werner

    AntwortenLöschen