Mauritius. Mexico. Dann – nach kurzem Überschlagen der zu erwartenden Kosten etwas bescheidener – Korsika. Zypern. Portugal? Irgendwie klickt nichts so richtig.
Der Entscheid wird uns durch eine Steuernachforderung abgenommen.
(Liebe Berner Steuerbehörde, was MACHT ihr da unten für einen Seich?! Wir
können doch nicht die einzigen Ex-Expats im Kanton sein. RTFM!)
Fest steht somit: All Inclusive, Flugreisen, Toilettenpapier-Origami
und Schokolade auf dem Kissen sind für heuer gestrichen.
Aber ein wenig Sand zwischen den Zehen ist ein Muss bevor
der Winter kommt. Wohin also?
Die Wahl fällt auf eine Bungalowsiedlung im südfranzösischen Le Barcarès. Eine Ortschaft, welche für unsere Familie mit vielen Erinnerungen verbunden ist.
Die Bilder der Anlage sind vielversprechend. Sie liegt direkt am
Strand, und der in der in der Mitte der Siedlung gelegene Pool wirkt sauber. Die
Tatsachen, dass hier Partys verboten sind, und Ruhezeiten grossgeschrieben
werden, besiegeln es: Wilds fahren nach Frankreich.
Bei unserer Ankunft bläst der Mistral kräftig und macht gleich
klar, wer hier das Sagen hat. Ich bedaure kurz in Gedanken, mich beim
Packen gegen Windjacke und Schal entschieden zu haben, und stapfe unseren
Vermietern und den aufgeregt plappernden Kindern hinterher zu unserem Domizil
für die nächsten zwei Wochen. Michael lässt sich von Pierre den WiFi-Schlüssel
diktieren, während seine Frau mir alle Zimmer zeigt, und Max und Cedric auslosen, wer
beim Hochbett oben und wer unten schläft.
Le Lydia, erst Fracht- und Passagierschiff, dann ein Kasino, bevor zum Office de Tourisme umgebaut. |
Vor dem Einkauf am nächsten Tag besuchen wir eine Bäckerei im Ort. Der Kaffee aus dem Automaten schmeckt tatsächlich besser als der im Lehrerzimmer. Oder machts allein die Tatsache aus, dass wir in den Ferien sind? Unsere stolzen Jungs bestellen ganz ohne Hilfe nach dem Croissant noch ein Pain au Chocolat nach. Bezahlt wird ebenfalls selbständig in der fremden Sprache. Die Kundin hinter ihnen nickt uns beeindruckt zu und mir schwillt das Mutterherz.
Bonne chance, Mille Feuilles!
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